Planten und Blomen ist ein 47 ha großer Park in Hamburg. Der Name ist plattdeutsch und bedeutet „Pflanzen und Blumen“. Im Sommer finden hier abends Wasserlichtkonzerte statt. Der Eintritt ist frei. Wegen der Parkanlagen und der Spielplätze ist der Park von allen Hamburgern ein beliebtes Ausflugsziel.
Der Park beginnt an der Lombardsbrücke an der Binnenalster. Von dort führt er durch die heute zu Planten und Blomen gehörenden Teile des Alten Botanischen Gartens und den Wallringpark (mit den Kleinen und Großen Wallanlagen) zum Millerntor und jenseits der Straße in den Alten Elbpark, mit dem auf einer Anhöhe über der Elbe und den Landungsbrücken gelegenen Stintfang.
Planten un Blomen wird im Osten durch den Straßenzug Gorch-Fock-Wall/Holstenwall begrenzt, Am Holstenwall stehen einige repräsentative Bauten, wie die Oberpostdirektion am Stephansplatz oder die Handwerkskammer. An dieser Straße liegt am Ende von Planten un Blomen das Museum für Hamburgische Geschichte. Im Westen wird hier der Park von der Glacischaussee und dem dahinter liegenden Heiligengeistfeld begrenzt.
Am Sievekingsplatz liegen die Gerichte der Stadt Hamburg und die Untersuchungshaftanstalt Hamburg, Am Johannes-Brahms-Platz befindet sich die Musikhalle bzw. die Laeiszhalle, wie sie heute genannt wird.
Während die die Wallanlagen und der Alter Botanischer Garten zur Neustadt gehören, ist der nordwestliche Parkteil, der später dem ganzen Park seinen Namen gab, ein Teil von St. Pauli.
Im Norden grenzt der Park an die Verbindungsbahn und das Congress Center Hamburg (CCH), im Westen an die Rentzelstraße mit dem Hamburger Fernsehturm oder auch Heinrich-Hertz-Fernsehturm und im Süden an das Messegelände der Hamburg Messe.
Von wo führt ein überdachter Weg, der Messeweg, durch den Park bis zum CCH mit seinem Hotel-Hochhaus und zum Bahnhof Dammtor.
An die frühere Nutzung als Zoologischer Garten Hamburg erinnert die Tiergartenstraße. Der Hamburger Zoo wurde 1863 von Ernst Merck gegründet. Bis 1867 führte Alfred Edmund Brehm als erster Direktor den Zoo. Der Zoo grenzt an die St. Petersburger Straße/Jungiusstraße und den Alten Botanischen Garten. Dazwischen liegt die Straße Bei den Kirchhöfen. Dieser Straßenname erinnert an die Dammtorfriedhöfe, die sich hier seit 1793 befanden. In dem Zoo wurde ab 1930 ein Volks-, Vogel- und Vergnügungspark errichtet.
Im Jahr 1897 wurde eine Blumenschau in den Großen Wallanlagen zwischen Millerntor und Holstenwall abgehalten.
Eine Niederdeutsche Gartenschau wurde 1935 abgehalten. Das Gelände wurde durch die Zusammenlegung des alten Zoologischen Gartens und des geräumten Friedhofsgeländes geschaffen. Der niederdeutsche Name Planten un Blomen wurde eingeführt. Entsprechend der damaligen nationalen Auffassung wurden exotische Pflanzen durch einheimische ersetzt. Die Schau sollte die Pflanzenwelt Deutschlands widerspiegeln.
Der ursprüngliche Zustand des Parks wurde in der Operation Gomorrha im Juli/August 1943 während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Als einzige Relikte aus der alten Zeit existieren noch die Sonnenuhr, die Kaskaden und die weißen Mauern im alten Rosengarten und im Apothekergarten. Seit 1953 wurde der Park zu verschiedenen Anlässen wieder auf- und umgebaut.
In den Jahren 1953, 1963 und 1973 wurden auf dem Gelände die Internationalen Gartenbau-Ausstellungen (IGA) abgehalten.
1953 wurden auf dem Gelände die Eulenburg, der Hügel neben der Wasserorgel, und der Parksee mit der Wasserorgel und dem Philipsturm errichtet. Für die IGA 1963 wurde das Ausstellungsgelände erweitert und umfasste die Wallanlagen, den Botanischen Garten und das Heiligengeistfeld.
Erhalten geblieben sind von der IGA 1963 die Tropengewächshäuser im Alten Botanischen Garten. Weiterhin wurden die Mittelmeerterrassen am Sonnenhang vor dem Gewächshaus zum Wallgraben angelegt.
Als Attraktion führte 1963 eine Gondelbahn vom Dammtor über 1,4 Kilometer bis zum Millerntor und wieder zurück, Durch diese Bahn wurde das langgestreckte Ausstellungsgelände, dessen Fläche weitgehend deckungsgleich war mit dem heutigen Park Planten un Blomen, optimal erschlossen.
Für die IGA 1973 wurde ein Übergang über die Marseiller Straße geschaffen, Spielplätze, Wasserlichtorgel und Eisbahn wurden angelegt. Vom Alten Botanischen Garten blieb das Gewächshaus. Die Planungen für den neuen Botanischen Garten in Klein Flottbek wurden aufgenommen, dieser dann neu angelegt und 2012 in Loki-Schmidt-Garten umbenannt.
Ebenfalls zur IGA 1973 wurde die IGA-Bahn angelegt, vorher gab es bereits schon eine Parkeisenbahn, diese befuhr aber nur einen kleinen Kreis rund um das alte Planten un Blomen).
Sie machte Halt an vier Stationen zwischen den Eingängen Dammtor, Fernsehturm und Millerntor, die Bahn fuhr mitten durch die Beete und die Grünanlagen. Der Betrieb der Bahn wurde nach Ende des Ausstellungsjahres fortgesetzt. Leider fand sich danach kein Betreiber und so fuhr im Oktober 1982 der letzte Zug. 1985 wurden die Gleise größtenteils demontiert, Reste sind jedoch noch heute zu finden.
Eine Fläche des alten Parks wurde im Osten bis zum Bahndamm der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn für das neue Congress Center Hamburg (CCH) abgezweigt. Dafür musste die neue Marseiller Straße abgesenkt werden, so dass sie unter dem Gartengelände hindurchführt und als Zufahrtsrampe zum unterirdischen Parkhaus dienen kann.
Im Süden des Parks, am Dag-Hammarskjöld-Platzes am Bahnhof Hamburg Dammtor wurde eine neue Fußgängerbrücke, der Dag-Hammarskjöld-Brücke gebaut. Die Brücke ergibt einen bequemen Zugang zum neuen Planten und Blomen-Haupteingang und eine Anbindung zum U-Bahnhof Stephansplatz. Zwei japanische Gärten und der Rosengarten entstanden.
Der Apothekergarten wurde 1991 zur Tiergartenstraße hin verlegt.
Die Tropengewächshäuser wurden in den Jahren 1962/63 errichtet. Ihre Eröffnung fand im Rahmen der IGA 1963 statt. Die Grundfläche der Gewächshäuser beträgt rund 2.800 m². Der Die Gewächshäuser sind in fünf Bereiche aufgeteilt. Die einzelnen Bereiche sind nach unterschiedlichen Pflanzen und Klimazonen gegliedert. So gibt es neben dem eigentlichen Tropenhaus auch ein Palmfarnhaus, ein Subtropenhaus, ein Kakteenhaus und ein Farnhaus.
Heute stehen die Gewächshäuser sowie die angrenzenden Mittelmeerterrassen unter Denkmalschutz.
Im Apothekergarten finden jeweils am zweiten Sonntag von Mai bis September Führungen statt.
Japanischer Garten mit Teehaus
Der Japanische Garten in Planten und Blomen liegt zwischen dem Congress Centrum Hamburg und den Messehallen. Er wurde 1988 erbaut und ist der größte seiner Art in Europa. Die Gestaltung orientiert sich den japanischen Gärten und fügt er sich hervorragend in das Gesamtbild des Parks ein. Die verschiedenen Pflanzen ergeben mit Felsen und fließenden Gewässern ein Abbild der japanischen Gartenkultur.
Im Mittelpunkt des Japanischen Gartens liegt ein See und seit 1990 ein original japanisches Teehaus. Hier werden in den Sommermonaten Teezeremonien veranstaltet. Daneben finden weitere Veranstaltungen in unregelmäßigen Abständen im Teehaus statt.
Rosengarten
Der Rosengarten mit einer Fläche von rund 5.000 m² ist seit 1993 Bestandteil von Planten und Blomen. Im Rosengarten wurden ungefähr 300 verschiedene Rosenarten angepflanzt, darunter historische Rosen, Parkstrauch- und Wildrosen sowie Kletterrosen. Die weitere Bepflanzung wird durch Stauden, Sommerblumen und verschiedene Kleingehölze ergänzt.
Zahlreiche Rosenbögen und Sitzecken runden den Rosengarten ab. Im Mittelpunkt des Rosengartens steht ein Pavillon, in dem man sich während der Sommersaison über verschiedene Rosensorten und ihre Pflege informieren lassen kann. Im Sommer ist hier täglich klassische Musik zu hören. Beim Parkteil, der sich heute Rosengarten nennt, handelt es sich nicht um den ursprünglichen Parkteil unter diesem Namen.
Farbige Wasserlichtkonzerte
Die Wasserlichtkonzerte finden von Anfang Mai bis Ende September jeden Abend statt. Wasserkonzerte ohne Licht und Musik gibt es auch nachmittags. Die Konzerte dauern jeweils rund eine halbe Stunde. Die Wasserorgel am Parksee besteht aus einer Fontänenanlage, einer Musikanlage und einer Lichtanlage.
Töpferstube
Eine Töpferstube für Kinder ist im Südteil Planten und Blomens, den sogenannten Großen Wallanlagen, angelegt. Hier können Kinder ab Mai bis Ende August jeweils nachmittags an Werktagen unter fachlicher Anleitung das Arbeiten mit Ton erlernen.
Kunsteis- und Rollschuhbahn Wallanlagen
Eine Kunsteisbahn, die im Sommer von Mitte April bis Ende September als Rollschuh-, Inline-Skate-Bahn und Skateboardanlage genutzt wird befindet sich ebenfalls in den Wallanlagen. Die Eisbahn ist mit über 4.300 Quadratmetern Gesamtfläche eine der größten Freiluft-Kunsteisbahnen der Welt.